Corona macht’s möglich : Homeoffice auf Ibiza?

Mittagspause im Pool und Feierabend an der Cocktailbar: Muss das Homeoffice eigentlich zu Hause sein, oder könnte man es auf Zeit nicht an einem anderen, wärmeren Ort einrichten?
Wie das zu Auswanderungsphantasien gehört, ist auch dieser Plan nicht bis zum Ende durchdacht. Es stellen sich Fragen, zur medizinischen Versorgung, zu doppelten Wohnkosten. Und jene, ob man, sollte es hart auf hart kommen, nicht über Nacht des Ortes verwiesen werden könnte, so wie es vor einigen Monaten den Menschen mit Zweitwohnsitz an den deutschen Küsten erging. Aber wenn bei vielen Arbeitnehmern aktuell noch keine Aussicht auf Rückkehr ins Büro besteht, dann ist da auch diese Frage: Muss das Homeoffice zu Hause sein, oder könnte man es auf Zeit nicht an einem anderen, wärmeren Ort einrichten?
Zum Beispiel, indem man im Süden überwintert, womit es ursprünglich vor allem betagtere Herrschaften hielten, die sich bevorzugt aufmachten nach Spanien. Für die jüngere Generation wäre es gewissermaßen eine ausgedehnte workation, die sich, als Präsenz am Arbeitsplatz noch ein größeres Thema war, praktisch nur Freiberufler erlauben konnten.
Vorbilder beim Auswandern auf Zeit könnten auch die digitalen Nomaden sein, die Rainer Elsmann vom Verein Deutsche im Ausland in steigender Zahl berät. „Sie studieren in Deutschland, gründen eine Firma und gehen dann“, sagt Elsmann über deren typischen Lebensweg. IT-Berater seien das häufig, Webdesigner und Aktienhändler. Wer plant, auf Zeit unterwegs zu sein, der solle nur zusehen, eine angemessene Reiseversicherung abgeschlossen zu haben: „eine, die ihn zurückholt, wenn ihn Corona ereilt.“
Wenn Arbeiten flexibel geht, wenn das Leben in München oder Hamburg teuer ist, dann könnte somit vielleicht Ibiza die Lösung sein. Wer mit seinem Chef in die Verhandlungen darüber einsteigt, könnte dabei den englischen Begriff für Homeoffice herbeiziehen. Working remotely – aus der Ferne arbeiten.