FAZ+Alkoholkonsum :
„Ein Weizenbier jeden Abend ist zu viel“

Lesezeit: 7 Min.
Die ­meisten Menschen merken nicht, wenn sie zu viel ­Alkohol trinken.
Ist jeder Tropfen schädlich? Und von welchen Eigenschaften hängt es ab, wie ein Mensch auf Alkohol reagiert? Das erklärt ein Alkoholforscher im Interview.
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Herr Seitz, warum sagen seit Neues­tem alle Wissenschaftler, dass man gar keinen Alkohol mehr trinken soll? Früher hieß es immer, mäßiger Alkoholkonsum könne sogar vor Herz­infarkt oder Schlaganfall schützen.

Dass Alkohol vor irgendwas schützt, das haben wir schon seit dreißig Jahren öffentlich bezweifelt. Das ist von der Al­koholindustrie lanciert und mit sehr schlecht gemachten Studien belegt worden. Alkohol ist ein Zellgift, er schädigt jede Zelle des menschlichen Organismus. Es gibt seit vier, fünf Jahren große, gut gemachte Studien, publiziert in führenden medizinischen Journalen wie „Lancet“ oder dem „New England Journal of Medicine“. Und alle kommen zu dem Ergebnis, dass es keine sichere Menge Alkohol gibt, die ungefährlich wäre. Nicht jeder hat das gleiche Risiko, aber das höchste Risiko auch bei kleinen Mengen besteht für Brustkrebs, Bluthochdruck und Fettleber.

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