Krise am Bau :
Bau, Boom, Bang

Bernd Freytag
Ein Kommentar von
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Nach dem Boom brechen der Bauwirtschaft jetzt die Aufträge weg.

So schwer zu lösen ist die Krise am Bau dieses Mal nicht. Das sollte selbst die Ampel hinbekommen.

Die Bauwirtschaft steckt nicht deshalb in der Krise, weil es keinen Bedarf gibt. Arbeit ist da: An der Wohnungsnot hat sich in den letzten Monaten genauso wenig geändert wie am mitleiderregenden Zustand der öffentlichen Infrastruktur. Den Unternehmen brechen die Aufträge nicht weg, weil die Kunden nicht bauen wollen, sondern weil sie nicht mehr bauen können.

Die rasant gestiegenen Zinsen haben die Träume vieler Bauwilliger platzen lassen und die Kalkulationsgrundlagen von Investoren erschüttert. Aufträge ­werden deshalb reihenweise verschoben oder gestoppt. Was folgt, ist Stillstand, die Vollbremsung einer ganzen Branche aus vollem Lauf sozusagen. Die verschärften Dämmvorschriften, das Hickhack um das Heizungsgesetz und die von einem auf den anderen Tag umgebauten Förderbedingungen haben die Misere noch verschärft. Die Politik hat die Krise befördert, nicht abgeschwächt.

Alles blickt zum Bund

Dass jetzt trotzdem die ganz Branche – die mit allen Verästelungen 2,5 Millionen Menschen beschäftigt, so viele wie keine andere – nach Berlin schaut, liegt in der Natur der Sache. Der Bund kann über Förderbedingungen, Abschreibungsmöglichkeiten und Steuererleichterungen die ärgsten Spitzen mildern. Vor allem aber – und darin liegt sogar eine Chance – kann er investieren. Neben Privaten und Unternehmen ist die öffentliche Hand schon immer der dritte große Auftraggeber der Bauwirtschaft.

Dass der Bedarf nach öffentlichen Bauleistungen groß ist, steht außer Frage. In der aufgeheizten Konjunktur der letzte Jahren haben mehr öffentliche Aufträge aber vor allem die Preise für alle in die Höhe getrieben, ohne dass es vorangegangen wäre. Das wird sich jetzt sehr bald ändern, die Unternehmen müssen wieder um Aufträge kämpfen. Das Steuergeld würde, wie von vielen Wirtschaftsfachleuten gefordert, sinnvoll investiert und käme im besten Fall dem Land zugute.

So schwer zu lösen ist die Krise am Bau dieses Mal also nicht. Das sollte selbst die Ampel hinbekommen. Zumal sich die Krise, so heftig sie auch ist, fundamental vom Firmensterben nach der Wiedervereinigung unterscheidet. Im Baubonanza der Wendejahre hatte viele Betriebe Überkapazitäten aufgebaut, die danach unter Schmerzen heruntergefahren werden mussten. Das kann heute nicht mehr passieren. Dafür fehlen schlicht die Facharbeiter.

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