Nachlass von Peter Noll : Was steht dem Recht im Weg?

Gesetze sollen Missstände beseitigen, also muss ihre wissenschaftliche Analyse bei den wirklichen Verhältnissen ansetzen. Der Nachlass des aus Basel gebürtigen Juristen Peter Noll, den diese Maxime leitete, ist für die Forschung erschlossen.
Nein, Montesquieu, der wusste sicherlich / noch nichts von der Existenz des Nollerich.“ Neben solch kuriosen Versen aus einem von Schülern gestalteten Pamphlet finden sich im neu erschlossenen Nachlass von Peter Noll (1926 bis 1982) zahlreiche Typoskripte und Entwürfe, Fotografien und eine weitgespannte Korrespondenz. Nicht nur mit den namhaften deutschsprachigen Juristen seiner Zeit stand der gebürtige Basler in Kontakt; er verkehrte genauso mit Dürrenmatt und Frisch, dem Verleger Siegfried Unseld oder dem Soziologen Helmut Schelsky – der einen längeren Briefausschnitt von Noll sogar in einem Aufsatz wiedergibt. In ihrem Zusammenspiel lassen die Dokumente ein weites Stück Hochschul-, Zeit- und Rechtsgeschichte lebendig werden.