Praxis der Geisteswissenschaft :
Wer macht die Arbeit?

Von Maximilian Benz
Lesezeit: 4 Min.
Nicht jeder Geisteswissenschaftler kann ein Höhlenbewohner mit eigenhändig  konstruierter Infrastruktur sein: Zettelkästen aus dem Nachlass von Hans Blumenberg, im Stadium vor der Erschließung in Marbach.
Infrastrukturprobleme in den Geisteswissenschaften: Die Ministerialbürokratie bedarf der Aufklärung über die Praxis.
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Die Geschichte der eigenen Wissenschaft war immer schon Teil der Selbstverständigung eines Fachs. In den vergangenen Jahren erfolgte unter dem Stichwort „Praxeologie“ eine Aufmerksamkeitsverschiebung hin zu den praktischen Vollzügen geisteswissenschaftlicher Arbeit, also all den habitualisiert ausgeübten, selbstverständlichen und deshalb kaum beschriebenen Verfahrensroutinen. Mit diesem Paradigma wird weniger an die mit dem Soziologen Andreas Reckwitz verknüpfte Methode, sondern an die in den „science studies“ betriebenen Laborstudien angeschlossen. Viel Aufmerksamkeit erhielt die als Suhrkamp-Taschenbuch erschienene Monographie der Germanisten Steffen Martus und Carlos Spoerhase zur „Geistesarbeit“ Peter Szondis und Friedrich Sengles.

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