Genschere-Entdeckerin Charpentier : Ein Weltstar sieht sich „abgehängt“ in Deutschland
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Was sie geschaffen hat, ist überall und weit über die Wissenschaft hinaus ein Begriff: CRISPR/Cas9 – die Genschere. Das Werkzeug, um Leben neu zu organisieren und Krankheiten zu heilen. Nicht nur deshalb brachte die in Berlin tätige Emmanuelle Charpentier, die 2020 den Chemie-Nobelpreis zusammen mit der Amerikanerin Jennifer Doudna erhalten hat, viel Glanz in die 72. Nobelpreisträgertagung in Lindau. Es war das erste Mal, dass sie das Treffen von diesmal 34 Laureaten und fünf Laureatinnen sowie 600 Nachwuchsleuten mitgestaltete. Eine Bühne am Bodensee und ein ausgesuchter Kreis von Spitzenforschern aus fast neunzig Ländern. Auch ein Heimspiel? Ja und nein, denn die gebürtige Französin, die nach wichtigen Forschungsstationen in den USA, Wien und im schwedischen Umea zuerst an das Helmholtz-Zentrum nach Braunschweig und anschließend nach Berlin kam, um dort seit einigen Jahren die Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene zu leiten, ist deutschlandmüde. Wird die berühmteste Lebenswissenschaftlerin bald schon Deutschland den Rücken kehren? Wir haben mit ihr über ihre Erfolge, ihren „Frust“ und die Zukunft der Genmedizin gesprochen.
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