FAZ+Forscher über Versuche an Affen :
„Ideologie war wichtiger als Grundrechte“

Lesezeit: 7 Min.
Die Makaken sind für die neurowissenschaftlichen Versuche über einen Haltebolzen am Schädel fixiert, über ein Rohr erhalten sie Flüssigkeit.
Der Bremer Neurowissenschaftler Andreas Kreiter führt umstrittene Versuche an Affen durch, die die Politik mehrfach verbieten wollte. Doch vor Gericht kämpft er erfolgreich für seine Forschung.
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Seit 25 Jahren führen Sie Versuche durch, die stark kritisiert werden: „Affen gehören nicht in Labore“, erklären die Bremer Grünen. Jüngst hat der bremische Senat die Versuche erneut nicht genehmigt. Können Sie die Kritik nachvollziehen?

Es handelt sich um populistisch motivierte politische Entscheidungen, gepaart mit einer erheblichen Wissenschaftsfeindlichkeit. In den letzten Jahrzehnten wurden viele Behauptungen verbreitet, die unsinnig sind – was leider ohne tiefgehende Fachkenntnisse kaum zu erkennen ist. Dies hatte auch ein aus Bremen stammender Präsident des Deutschen Tierschutzbundes seinerzeit genutzt, um Stimmung ge­gen uns zu machen. Im Wahlkampf 2007 wurde im Bremer Parlament dann lebhaft diskutiert, wie denn meine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Arbeits­gruppe am besten kaputt gemacht werden könnte. Sein Beschluss zielte darauf, dass die Landesregierung dies doch spätestens 2008 erreichen solle, etwa durch Verweigerung der Versuchsgenehmigung.

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