Tiergärten :
Hinter dem Gitter die ganze Welt

Von Sonja Kastilan
Lesezeit: 9 Min.
Festschmaus im Tierpark Friedrichsfelde in Berlin: unverkaufte Weihnachtsbäume werden an die Elefanten verfüttert.
Zoologische Gärten sind für manche Tierart der letzte verbliebene Lebensraum. In Berlin existiert eine solche Arche Noah gleich zweimal.
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Das Schloss Friedrichsfelde leuchtet an diesem nassgrauen Wintertag geradezu. In zartem Weiß-Rosa erstrahlt im Berliner Osten, was nach dem Zweiten Weltkrieg erst als Flüchtlingsheim, dann als Ferienlager und provisorischer Verwaltungssitz diente, bevor es Museum und Veranstaltungsort wurde. Doch den frühklassizistischen Bau lassen wir links liegen, ziehen an den Freigehegen mit Moschusochsen und seltenen Hirschen vorbei in Richtung Affenhaus. Dort erwartet uns nebst Silberäffchen, Weißhandgibbon, Mongozmaki und Rotscheitelmangabe eine neue Ausstellung zum Thema Artenschutz, die mit dem Menschen hart ins Gericht geht. Dargestellt wird er als todbringende Naturkatastrophe, ähnlich einem Vulkanausbruch oder Meteoriteneinschlag. „Gejagt. Vertrieben. Ausgestorben. Seit dem Jahr 1500 sind allein knapp 100 Säugetierarten für immer verschwunden“, wird klargestellt. Zum Beispiel das Quagga und der Beutelwolf. Und für das Ende der Goldkröte sind wir ebenfalls verantwortlich.

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