Europas Gehirn-Großprojekt :
„Wir sind den USA und China einen Schritt voraus“

Lesezeit: 7 Min.
Die Ausgeburt höchster Komplexität: Im „Connectome“ sind Nervenbündel der weißen Hirnmasse mit Bildgebungsverfahren erfasst und am Rechner visualisiert worden.
Zum Abschluss des EU-Flaggschiff-Projektes gibt sich die Leiterin des „Human Brain Project“ siegesbewusst: Mit dem Gehirn will man auf die KI-Überholspur.
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Vor zehn Jahren ist das bis dahin größte und eines der ambitioniertesten biowissenschaftlichen Projekte der Europäischen Union gestartet worden. Das Ziel: das menschliche Gehirn verstehen und im Supercomputer simulieren. Mit den Forschungsgiganten USA und China im Nacken, die ebenfalls die Hirnforschung massiv unterstützten, wurden tausend Millionen – eine Milliarde – Euro in Aussicht gestellt. Das „EU-Flaggschiff“ sollte neben der Graphenforschung Europa in neue innovative Welten führen. Am Ende wurden von den mehr als fünfhundert Forschern an 155 Universitäten, Kliniken und Forschungszentren 600 Millionen Euro abgerufen; 3000 Veröffentlichungen stehen zu Buche. Wir haben die Medizinerin Katrin Amunts gefragt, die das Human Brain Project (HBP) nach einer turbulenten Anfangszeit seit 2016 leitete und parallel dazu Professorin in Düsseldorf und am Forschungszentrum Jülich sowie bis 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrates war, was das Riesenprojekt an Fortschritten gebracht hat.

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