Träger der Geschichte :
Die Mäuse der Wikinger

Von Diemut Klärner
Lesezeit: 4 Min.
Nicht nur Labormäuse bereichern Wissenschaft und Forschung
Im Erbgut der Nager findet man Spuren, nach denen auch Historiker und Anthropologen oft suchen: verlässliche Zeugen unserer Siedlungsgeschichte. Auch die norwegischen Wikinger prägten die Mäusepopulationen.
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Hausmäuse bereichern die Wissenschaft nicht nur in ihrer Laborausgabe, auch frei lebende Populationen sind lohnende Forschungsobjekte. Anpassungsfähig und vermehrungsfreudig hat die Spezies Mus musculus im Schlepptau des Menschen globale Verbreitung gefunden. Ihre jüngste Evolution ist folglich davon geprägt, dass sich vielerorts neue Populationen entwickelt haben. Wie viel Zufall dabei im Spiel war, bezeugen die Mäuse auf den Liparischen Inseln. Wissenschaftler um Emanuela Solano von der Universität La Sapienza in Rom haben auf fünf der sieben Inseln Tiere mit ungewöhnlich zusammengesetzten Chromosomen entdeckt. Üblicherweise ist das Erbgut von Hausmäusen auf vierzig Chromosomen verteilt. Wenn zwei davon versehentlich zu einem größeren verschmelzen, vermindert sich zwar die Anzahl dieser Verpackungseinheiten, der Genbestand bleibt jedoch unverändert.

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