Gedanken zur Fakuma 2024
Die Fakuma, gegründet in einer Ära, als die Spritzgießtechnik ihre Blütezeit erlebte, war und ist nicht nur DIE Leistungsschau der Spritzgießer – sie ist die Bühne, auf der das Spiel "Höher, schneller, weiter" in Szene gesetzt wird. Seit 1991, damals noch als Student, habe ich jede Fakuma besucht, und ab 2000 als Aussteller an jeder Messe teilgenommen.
In den 1980er Jahren waren es die jungen, wilden und mutigen Macher, die mit Engagement und Vision die Kunststofftechnik vorangetrieben haben und den DACH-Raum zum globalen Zentrum der Kunststoffverarbeitung machten. Über Jahrzehnte hinweg gab es nirgendwo auf der Welt bessere Werkzeugmacher und Maschinenhersteller als hier. Kein Zufall, dass die Fakuma im Dreiländereck ihren Ursprung hat. Unsere Branche wurde geprägt von innovativen, couragierten Persönlichkeiten – oft stur, selten umgänglich, immer zielstrebig. Es waren Vollbluttechniker, die beharrlich an ihren Ideen gefeilt haben, bis sie funktionierten. Diese markanten Charaktere wollten Erfolg – und ihr Einsatz war nichts Geringeres als Fleiß, Mut und Risikobereitschaft. Zu jeder Messe präsentierten sie Weltneuheiten und technische Meisterwerke.
Doch wie sieht es heute aus? Wo früher Techniker mit Bauchgefühl und Erfahrung mutige Entscheidungen getroffen haben, sitzen heute oft "Verwalter" am Hebel. Natürlich, es ist beruhigend, wenn alles bis ins Detail normiert, kalkuliert und dokumentiert ist. Aber seien wir ehrlich: Das ist doch langweilig, dass macht stumpf im Kopf. Es hemmt Innovation. Es lähmt den Fortschritt.
In dieser überstrukturierten Monotonie und der Angst vor Fehlentscheidungen gehen Kreativität, Innovation, Schnelligkeit und Mut oft verloren. Während in Europa Prozesse in endlosen Schleifen laufen, um banale Spritzgießartikel nach normierten Schemata mühselig in Serie zu bringen, haben die (noch hungrigen) „Kollegen“ in Osteuropa und Asien längst die zweite Generation dieser Artikel auf den Markt gebracht – und verkauft. Die Schnellen fressen die Langsamen, und die Kleinen überholen die Großen. Das ist die Realität, der wir uns stellen müssen.
Meine Devise? Zurück zu den Wurzeln! Einmal am Anfang tief durchdenken, einen klaren Plan aufstellen und dann: Vollgas! Keine endlosen Diskussionen, keine Ausflüchte, kein Geschwafel, keine Gründe, warum etwas nicht funktioniert. Stattdessen: machen! Denn selbst aus Fehlern lernt man – meistens am besten.
Babyplast bietet dafür eine interessante Plattform. Mit einem modularen Produktportfolio, das von den ersten Prototypen bis hin zur Massenfertigung einiges ermöglicht, bietet Babyplast skalierbare und hochwirtschaftliche Lösungen.
Spritzgießen wieder einfach und zielorientiert gedacht: schnell, flexibel und mutig.
Wer noch glaubt, dass Größe, Compliance, Bürokratie Erfolg garantieren, sollte anfangen, kritisch zu hinterfragen.
Die Zukunft gehört denen, die den Mut haben, anders zu denken.
Fakuma 2024 – Bühne frei für die, die wirklich etwas bewegen wollen.