Boris Johnson : „Hillary Clinton sieht aus wie eine sadistische Krankenschwester“

Diplomatie ist eigentlich nicht die Stärke des neuen britischen Außenministers. In seinen Zeitungskolumnen hat er schon berühmte Leute, die EU und auch Kinder beleidigt.
Diplomatie gehört nicht zu den Stärken des neuen britischen Außenministers. Im Gegenteil: Boris Johnson ist berühmt-berüchtigt für seine scharfe Zunge und regelrechte Verbalausfälle. Während des Brexit-Wahlkampfs löste Johnson als Anführer der „Leave“-Kampagne einen Proteststurm aus, als er die EU mit Adolf Hitler verglich. In Europa habe es immer wieder Versuche gegeben, den Kontinent nach Vorbild des Römischen Reiches unter einer Regierung zu einen, sagte Johnson Mitte Mai dem „Sunday Telegraph“. „Napoleon, Hitler, verschiedene Leute haben das versucht, und es endete tragisch.“ Die EU sei der Versuch, „dies mit anderen Methoden zu erreichen“.

Bereits 2007 schrieb der frühere Journalist Johnson im „Daily Telegraph“ über Hillary Clinton, die damals im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur gegen Barack Obama antrat. Clinton habe „gefärbte blonde Haare und einen Schmollmund und ein stahlhartes blaues Starren, wie eine sadistische Krankenschwester in einer psychiatrischen Anstalt“. Vor einem Treffen mit Clinton im vergangenen Jahr äußerte Johnson die Hoffnung, diese habe seine Worte in dem „unbekümmerten Geiste“ genommen, in dem sie beabsichtigt gewesen seien.

Im April sorgte Johnson für Aufregung, weil er die Entfernung einer Büste von Winston Churchill aus dem Oval Office des Weißen Hauses mit der afrikanischen Abstammung des amerikanischen Präsident Barack Obama in Zusammenhang brachte. „Für manche“ sei dies ein Symbol für die angestammte Abneigung des „teil-kenianischen“ Präsidenten gegen das „British empire“. Churchill sei ein „glühender Verteidiger“ des Empire gewesen, schrieb Johnson in dem Boulevardblatt „The Sun“.

Im Mai gewann Johnson einen Preis in Großbritannien für das rüdestes Gedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, den das konservative Magazin „The Spectator“ zur Unterstützung des deutschen Satirikers Jan Böhmermann ausgelobt hatte. Johnson, der einen türkischen Ur-Großvater hat, bezeichnete Erdogan darin als „Wichser“. In seinem reimenden Fünfzeiler, einem sogenannten Limerick, sprach er von einem „jungen Typen aus Ankara“, der sich mit einer Ziege „die Hörner abstieß“.
Aus Anlass einer Afrika-Reise des damaligen britischen Premiers Tony Blair schrieb Johnson 2002 in seiner Kolumne im „Daily Telegraph“, Blair werde dort von „Fahnen schwenkenden“ Menschen mit „Wassermelonen-breitem Lächeln“ empfangen werden. Dabei benutzte er das rassistische Wort „piccaninnies“, mit dem dunkelhäutige Kinder abschätzig bezeichnet werden. Jahre später entschuldigte sich Johnson für die Bemerkung.