FAZ+Ton im britischen Parlament :
Es wird immer giftiger

Lesezeit: 6 Min.
Gegner von Boris Johnson sehen seine Rhetorik als Teil einer sinistren Strategie.
Der Brexit hat die Briten verändert. Die Menschen sind gereizter als früher. Manche Politiker heizen den Zorn an. Andere bekommen Morddrohungen.
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George Orwell, der Sprachlehrer der gebildeten englischen Stände, hielt nicht viel von Politiker-Rhetorik. „Die politische Sprache – und in Variationen gilt dies für alle politischen Parteien, von den Konservativen bis zu den Anarchisten – ist dafür gemacht, Lügen wahr und Mord respektabel klingen zu lassen sowie dem Wind einen Klang von Solidität zu verleihen“, schrieb er ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Boris Johnson, der als gelernter Journalist seinen Orwell gelesen hat, ist zumindest das nicht vorzuwerfen. Er hält sich auch im Amt des Premierministers an Orwells Rat, sich vor jeder Formulierung vier Fragen zu stellen: „Was will ich sagen? Welche Wörter drücken das aus? Welches Bild macht das klarer? Ist das Bild frisch genug, um zu wirken?“

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