Buchmessengastland : Was denkt eigentlich der Möbelpacker?

Literaturgrüße aus dem Buchmessengastland: In der norwegischen Stadt Bergen blühen Lyrik, Prosa und Jazz – obwohl Autoren wie Tomas Espedal ihre Heimat manchmal verfluchen.
Der Schriftsteller Tomas Espedal ist längst so etwas wie der Showman des norwegischen Gastland-Auftritts, und er spielt seine Rolle gut, erst recht auf dem Pflaster seiner Heimatstadt Bergen. Espedal ist 57 Jahre alt, hat in Kopenhagen und Oslo gelebt, ist aber seit einigen Jahren wieder zurück am Inneren Byfjord. Mit „Bergeners“ hat er jüngst nach dem Vorbild von Joyce’ „Dubliners“ einen Kurzgeschichtenband veröffentlicht, der unter anderem die örtliche Literatenszene witzig beschreibt. Espedal scheint in ihr wirklich jeden zu kennen; man geht offenbar auch gemeinsam trinken – „Ein gutes Fest dauert bis morgens früh um neun“, heißt es im Buch. Oder man trifft sich im Café Opera, das direkt neben dem Jugendstilbau des norwegischen Nationaltheaters liegt und selbst Platz für kleinere Vorführungen bietet.