Krimirätsel mit Belohnung : Labyrinth mit Leichen

Der Roman „Kains Knochen“ wird als „das schwerste kriminalistische Rätsel der Welt“ beworben – und das scheint sogar zu stimmen. Der Suhrkamp Verlag hat 1000 Euro für die Lösung versprochen.
Man kann den Roman „Kains Knochen“, der gerade in deutscher Übersetzung bei Suhrkamp erschienen ist und für den der Verlag mit dem Superlativ „das schwerste kriminalistische Rätsel der Welt“ wirbt, wohl einen „Krimi“ nennen. Im Buch, dessen Autor ein gewisser Torquemada ist, sterben gleich sechs Leute unter mysteriösen Umständen. Eine derartige Anzahl an Leichen ist extravagant, gerade wenn man den bescheidenen Umfang des Buches bedenkt: nur genau hundert Seiten. Doch natürlich ist das kein Regelbruch, sondern eher eine Art Verpflichtungserklärung gegenüber dem Genre. Und wie es sich für Kriminalromane gehört, dürfen sich die Leser von „Kains Knochen“ auch erhoffen, am Ende der Geschichte eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Manier und den Motiven der Mordfälle zu bekommen. So weit, so gut.