Der Sprayer von Zürich : Er wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht
Ende der Siebzigerjahre tauchten in Zürich, bevorzugt an den Fassaden und Betonwänden der Nobelgegend Zürichberg, Sprayzeichnungen mit einer unverwechselbaren Handschrift auf. Und sie vermehrten sich rasant. Es waren seltsame, in sicheren, eleganten Linien gezogene menschenähnliche Wesen. Anstelle eines Kopfes trugen sie häufig ein einziges Auge in einem himmelwärts gerichteten Dreieck. Die männlichen Figuren waren spindeldürr, die weiblichen hatten mächtige Brüste. Wer steckte dahinter? Das fragten sich nicht nur die Passanten, denen die Figuren gefielen. Die Frage stellten sich vor allem auch die Hauseigentümer, die über die anonymen „Geschenke“ wenig erfreut waren. Es dauerte fast zwei Jahre, bis das Rätselraten ein Ende hatte. Am 12. Juni 1979 war der Sprayer bei einer seiner nächtlichen Aktionen überrascht und kurz darauf dem Richter zugeführt worden.