Rezension: Sachbuch : Und die Zusatzzahl ist - die 68
Es rappelt in der Kiste: Holger Schulze bringt die Zufallsoperationen der Kunst schön ordentlich auf die Reihe
John Cage arbeitete beim Komponieren systematisch mit Zufallsoperationen. Dies trug ihm den notorischen Vorwurf ein, er plädiere für künstlerische Beliebigkeit. Doch Cage ging es vielmehr darum, die von ihm für unzeitgemäß gehaltene Autorintention aus der Werkgenese zu verbannen. "Bei der Arbeit mit Zufallsoperationen sind Vorlieben und Abneigungen ausgeschaltet", begründete er einmal sein Vorgehen. "Im modernen Leben bieten sich viele Möglichkeiten, und wenn man bei der Auswahl auf eigene Vorlieben oder Abneigungen zurückgreift, kann man sich vielleicht nie entscheiden, weil man fürchtet, die beste Wahl zu verfehlen."