Neuer Roman von Wolf Haas :
Kein Puzzleteil darf fehlen

Lesezeit: 4 Min.
Alles eine FRage der Perspektive: H. C. Eschers Holzschnitt „Relativity“ von 1953
On-Off-Beziehung: Wolf Haas erzählt in seinem Roman „Wackelkontakt“ von der Mafia, einem Trauerredner und von der Lust daran, alles Zerstörte wieder in Ordnung zu bringen.
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Ein Mann und eine Frau, beide verdienen ihr Geld als Trauerredner, liegen auf dem Holzfußboden in der Wohnung des Mannes und setzen ein Puzzle zusammen. Das hatten sie auch schon etliche Jahre zuvor getan, doch als Franz Escher damals den Roman „Eine traurige Angelegenheit“ über seine beruflichen Erfahrungen veröffentlichte und die Kollegin Nellie Wieselburger dort nur wenig verhüllt als Mitzi Stiegl porträtierte, bekam das gute Verhältnis der beiden einen Riss – auch weil er in seinem Roman das reale Thema ihrer kunstwissenschaftlichen Doktorarbeit in ein anderes verkehrte und so aus der Bildbetrachtung von „Die Enthauptung des Johannes“ die eines anderen Gemäldes machte – „Die Madonna mit dem langen Hals“. Sie sei ihm dafür aber nicht mehr böse, sagt Nellie nun, außerdem habe sie ihr Thema sowieso modifiziert. Es gehe jetzt allgemein um den Schnitt in der Malerei, und das „mehr formal“.

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