Jugendbuch von Neal Shusterman : Bei allem die Furcht, das Schiff könnte sinken
„Wir suchen immer nach Hinweisen, die wir übersehen haben, wenn etwas schiefläuft“, stellt Caden Bosch, fünfzehn Jahre alt, fest, kurz bevor seine Eltern ihn in die Psychiatrie einweisen. Caden hält eine solche Rückschau für den vergeblichen Versuch, im Nachhinein etwas Unvermeidliches unter Kontrolle zu kriegen. Auch die Leserin, zu diesem Zeitpunkt etwa in der Mitte von Neal Shustermans Roman „Kompass ohne Norden“ angelangt, lässt die Spleens, Talente, Ängste, Spinnereien und Träume des Jugendlichen Revue passieren, die sie bis dahin kennengelernt hat, und fragt sich, welche davon auf eine pathologische Entwicklung hindeuteten. Schizophrenie, bipolare Störung, Depression, Zwangsstörung - Verschiedenes davon wird man bei Caden später diagnostizieren und sich damit doch nur grob annähern an das, was diesen Jungen ausmacht.