Chelsea Mannings Erinnerungen :
Sie war der Bösewicht, Snowden der Held

Von Günter Hack
Lesezeit: 4 Min.
Freie Rede – nur nicht, wenn es um Kriegsverbrechen geht: Vor der Botschaft Ecuadors in London wurden Chelsea Manning und Julian Assange 2019 mit dieser Werbetafel unterstützt.
Informationen wollen frei sein: Chelsea Manning erzählt von ihrer Zeit als Whistleblowerin, den Haftbedingungen in Militärgefängnissen und dem Ringen um ihre sexuelle Identität.

Chelsea Elizabeth Manning steht an einem Kreuzungspunkt mehrerer amerikanischer Kulturkämpfe. Als Whistleblowerin stellt sie die Frage danach, wie viel Transparenz das Militär der USA vertragen will und kann. Als transsexueller Mensch ist sie ebenso Protagonistin wie Opfer einer Identitätspolitik, die auch intimste biologische Eigenschaften im alltäglichen Hegemoniestreit in Stellung bringen will. Und nicht zuletzt sind ihre Datentransfers an Wikileaks im Jahr 2010 auch Argumente im Streit zwischen America-First-Isolationisten und Vertretern einer interventionistischen Politik.

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