Diplomatie durch Kulinarik : Selbstmord mit Messer und Gabel
Von Matthias Weichelt
Lesezeit: 4 Min.
Konrad Adenauer wusste, wie man den Sturz eines ungeliebten Nachfolgers begeht: „Vater hat sich“, notierte sein Sohn im Tagebuch, „für heute Abend eine gute Flasche Wein geben lassen, um darauf einen Schluck zu trinken, dass Erhard endlich weg ist.“ Schon die Amtsübergabe wurde von einem Trinkritual eingeleitet. Zu seinem letzten offiziellen Gast, dem belgischen Premierminister, meinte Adenauer, im Keller befänden sich noch acht Flaschen Trockenbeerenauslese, die würden sie jetzt gemeinsam austrinken, denn „für den Herrn Erhard – der versteht ja nichts von Wein – sind die zu schade“.
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