Beispiele aus der Literatur : Der Kritiker als Gegenstand der Kritik

Hämisch geht es andersherum: Auch Kritiker können zum Gegenstand von Kritik und Karikatur werden. Prominente Beispiele aus der Literaturgeschichte zeigen es. Ein Gastbeitrag.
Der Tausendsakerment! / Schlagt ihn todt, den Hund! Es ist ein Recensent.“ Diese Schlusszeilen aus Goethes Gedicht „Recensent“, geschrieben für Matthias Claudius’ „Wandsbecker Bothen“ vom März 1774, gehören zu seinen unvergesslichsten. Sie sind maßlos und eine zum Glück seltene Entgleisung. Überboten werden sie höchstens von dem im Folgejahr verfassten skatologischen Gedicht „Nicolai auf Werthers Grabe“. Darin erleichtert sich der Berliner Pasquillant des gerade erschienenen „Werther“, der Direktor der Rezensionsfabrik „Allgemeine deutsche Bibliothek“ Friedrich Nicolai, um anschließend „wohl erathmend“ zu seufzen: „Hätt’ er ge- so wie ich, / Er wäre nicht gestorben.“
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