Arthur Miller in Frankfurt : Das amerikanische Trauma dauert an
Als 1892 der Kolumbus-Tag zum amerikanischen Feiertag deklariert wurde, schrieb man die Geschichte um: Kolumbus wurde zum ersten US-Einwanderer erklärt, obwohl der Italiener nie einen Fuß nach Nordamerika gesetzt hatte, nirgendwo eingewandert war und die Vereinigten Staaten als Nation im fünfzehnten Jahrhundert noch gar nicht existierten. Tatsächlich war der Kolumbus-Tag eine Reaktion auf die harsche Diskriminierung italienischer Einwanderer, die damals in einem blutigen Lynchmord in New Orleans gipfelte. Die Proklamation war der Versuch, die Dynamik der Ungleichheit zwischen den verschiedenen Migrantengenerationen zu mildern.
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