Bertrand Bonello und der Sound : Die Entzauberung der Wohlstandswelt
Von Marc Zitzmann
Lesezeit: 5 Min.
Die Traumwanderung durch Leben und Werk von Arnold Schönberg, die der französische Filmregisseur Bertrand Bonello in der Philharmonie de Paris inszeniert, trägt den Titel „Transfiguré“. Ein Verweis auf das Streichsextett „Verklärte Nacht“, mit dem die aufwendige Produktion anhebt. Treffender als „verklärt“ wäre indes das Epitheton „verstört“, schlägt der Parcours doch in zwölf Stationen und ebenso vielen Werk(ausschnitt)en einen Bogen von postromantischer Liebesemphase zu pränazistischer Lebensbedrohung, bevor am Schluss dann Bilder von Wut und Zerstörung die in „Kol Nidre“ 1938 vertonte Hoffnung auf universelle Versöhnung negieren.
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