
Virtuose der Bleistiftmusik
Sein Adjektiv ist „konkret“: Gerade ist Gerhard Rühm 95 Jahre alt geworden. Bei seiner Dichtung greift er nach wie vor in die unterschiedlichsten ästhetischen Disziplinen aus.
Die Kammeroper Sāvitri von Gustav Holst gilt als Schlüsselwerk der Moderne und des Feminismus. Eine Neuinszenierung am Staatstheater Saarbrücken kombiniert sie mit Schönbergs „Erwartung“.
Sein Adjektiv ist „konkret“: Gerade ist Gerhard Rühm 95 Jahre alt geworden. Bei seiner Dichtung greift er nach wie vor in die unterschiedlichsten ästhetischen Disziplinen aus.
Vor 50 Jahren gab Keith Jarrett auf einem minderwertigen Klavier sein legendäres „Köln Concert“. Vier Millionen Mal wurde das Album verkauft, dabei hatte der Pianist es zwischenzeitig einstampfen lassen wollen.
Entsetzt vermelden Blogs, Zeitungen und Agenturen, ein Arnold-Schönberg-Archiv sei in Los Angeles verbrannt. Aber ist das Schönberg Center nicht in Wien? Was ist dann in Los Angeles verbrannt?
Luigi Nono war einer der führenden Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Witwe Nuria Schoenberg Nono erinnert sich an ihn und will, dass das gemeinsame Archiv in Italien ein offener Ort bleibt.
Das Werk des jüdischen Liszt-Schülers Adalbert von Goldschmidt wurde aus dem Konzertleben gedrängt. Jetzt hat die Sing-Akademie zu Berlin sein Oratorium „Die sieben Todsünden“ aufgeführt. Es könnte der Beginn einer Renaissance werden.
Sex, Sadismus und Sentiment sind in den Opern von Giacomo Puccini verwoben. Der Komponist starb vor 100 Jahren, sein Werk dominiert die Spielpläne noch immer. Dafür gibt es Gründe.
Sie bringe das Beste und das Schlimmste im Menschen zum Vorschein: Für die Regisseurin Nadja Loschky und den Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt, Thomas Guggeis, ist die Titelfigur der Oper „Lulu“ reale Figur und Mythos zugleich.
Anton Bruckners Frühwerk rückte mit Konzerten von Christian Thielemann und dem Rias-Kammerchor in den Mittelpunkt des Musikfestes Berlin. Das Festival schloss mit einem Besucherrekord.
Vor 150 Jahren wurde der Komponist Arnold Schönberg geboren. Seine Zwölftontechnik steht für die Strenge der Neuen Musik in der klassischen Moderne. Seine Tochter Nuria Schönberg Nono erlebte ihn aber zu Hause nachgiebig und verspielt.
Vielen gilt Arnold Schönberg bis heute als Inbegriff der „Neuen Musik“ und der schrägen, dissonanten und unschönen Klänge. Tatsächlich ist die Bedeutung des Jubilars enorm.
Jeremy Eichler widmet sich auf beeindruckende Weise musikalischen Vergegenwärtigungen der Grausamkeiten des vorigen Jahrhunderts.
Lucinda Childs ist eine Ikone des postmodernen Tanzes. Ihr Auftritt beim Kampnagel-Sommerfestival in Hamburg beweist, dass sie auch mit 84 Jahren zu den Größten ihrer Kunst gehört.
Kunst verhilft dem Ungelebten zu intensiver Gegenwart: Beim Liederabend von Matthias Goerne und Markus Hinterhäuser und beim Konzert des Leonkoro Quartetts kann man es in Salzburg hören.
Tollkühn: Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja widmet sich in Dresden drei Tage lang sechs großen Violinkonzerten der Jahre 1930 bis 1940.
Kent Nagano schafft mit Olivier Messiaens „Saint François d’Assise“ seinen Befreiungsschlag als Operndirigent. Doch die szenische Umsetzung von Georges Delnon in der Hamburger Elbphilharmonie ist eine Zumutung.
Musikgeschichtlich ist die Epoche des Free Jazz seit den 1980er Jahren abgeschlossen. Während des Kalten Kriegs jedoch war der charakteristische Eigensinn dieser Musik eine Klammer zwischen West und Ost. Ein Gastbeitrag.
Gefeiert, verfemt, vergessen: Der Komponist und Dirigent Alexander Zemlinsky prägte von 1911 bis 1927 das Neue Deutsche Theater in Prag. „Musica non grata“ macht dieses deutsch-jüdische Leben in Tschechien neu bewusst.
Wenn toxische Weiblichkeit sich in Opfererzählungen flüchtet: Die Oper Wuppertal kombiniert „Erwartung“ von Arnold Schönberg mit „Der Wald“ von Ethel Smyth. Das ist szenisch denkwürdig und musikalisch brillant.
Autobiografische Bezüge sind offensichtlich: In der nun in Frankfurt erstmals inszenierten Oper „Der Traumgörge“ von Alexander Zemlinskys wechselt das Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit. Am Ende steht „Das unsichtbare Königreich“.
Vor hundert Jahren wurde George Gershwins „Rhapsody in Blue“ uraufgeführt. Gegen sie wird heute der Vorwurf „kultureller Aneignung“ erhoben. Dabei war die Synthese aus Blues, Jazz und klassischem Konzert ungeheuer fruchtbar.
Zwei Unbeugsame, die ihre Epoche maßgeblich beeinflussten: Eine fesselnde Wiener Ausstellung erinnert an die Verbindung von Arnold Schönberg und Karl Kraus.
Hier wird erläutert und musiziert: Das Heidelberger Streichquartettfest widmet sich Johannes Brahms.
Seinen Traum, Dirigent zu werden, hat Bertrand Bonello nicht verwirklicht. Nun aber dramatisiert er an der Philharmonie de Paris diverse Stücke von Arnold Schönberg.
Auf einmal tauchen drei der Protagonisten in SA-Uniformen zur Probe auf: Die Wiener Volksoper zeigt zum 125-Jahr-Jubiläum unter dem Titel „Lass uns die Welt vergessen“ ein dunkles Kapitel der eigenen Geschichte.
Er schreibt engagierte Musik, die neue Wege einschlagen will - frei nach Arnold Schönberg. Jetzt führt der Frankfurter Komponist „Deutschland, erwache“ auf.
Man darf ruhig merken, wie schwer das ist: Bezüge jenseits der Musik und tiefe Einblicke in musikalische Arbeit zeichnen die Reihe des Ensemble Modern aus.
Von Béla Bartók bis Arnold Schönberg, von Louis Armstrong bis Bessie Smith: Tobias Bleek hat ein brillantes Buch über Musik und Gesellschaft im Jahr 1923 geschrieben.
Ein Wochenende mit Gustav Mahler: Das Rheingau Musik Festival widmet ihm vom 18. August an ein kleines Festival im großen.
Überall in der Musik will man die Schwellen senken. Dadurch wird aber nichts erreicht. Es gilt, sich auf das Abenteuer der Musik einzulassen. Ein Gastbeitrag.
Gut getroffen: Die Oper Frankfurt greift ihre eigene Geschichte auf mit „Der Zar lässt sich fotografieren“ von Kurt Weill und „Die Kluge“ von Carl Orff.
Als Schauspieler, Sänger, Akkordeonspieler, Pianist und Moderator hat Ulrich Tukur viel zu tun im neuen „Kiezpalast“ mit dem hr-Sinfonieorchester in der Frankfurter Alten Oper: Es geht um die Vermittlung klassischer Musik.
Im Refugium an der amerikanischen Westküste: Thomas Blubacher erzählt von bekannten und weniger bekannten deutschen Exilanten im kalifornischen Pacific Palisades.
Fröhliches Vogelgeschnatter und Einspruch gegen Menschenlärm: Der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi hat die Klavierkonzerte von Ravel, Messiaen und Schönberg aufgenommen.
Gerhart Hauptmanns naturalistisches Drama „Michael Kramer“ wird selten gespielt. Am Staatstheater Wiesbaden ist es jetzt wieder einmal zu jetzt sehen.
Für ihr genreübergreifendes Projekt „Goldrausch“ hat die Junge Deutsche Philharmonie viel Aufwand betrieben. Die Idee dazu hatten einige ihrer Mitglieder schon lange. Das Ergebnis ist mehr als nur amüsant!
Kein anderer Drummer kann sein Schlagzeug so singen und swingen lassen wie er: ein Glückwunsch an Jack DeJohnette zum achtzigsten Geburtstag.