Theaterpremiere in Bochum :
Im Schlupfloch der Melancholie

Lesezeit: 4 Min.
Keine einfühlsame Seelsorgerin, sondern eine handfeste Trauerbekämpferin: Anna Drexler als Krähe und Risto Kübar als verzweifelter Witwer in der Bochumer Inszenierung von Max Porters „Trauer ist das Ding mit Federn“
Ein Abend über die letztverbliebenen Fundamentalkräfte unserer Zeit, den Tod und die Trauer: Christopher Rüping adaptiert am Schauspielhaus Bochum Max Porters Debütroman „Trauer ist das Ding mit Federn“.

Am Ende, kurz bevor sich die Schauspieler verbeugen, schrillt eine Sirene auf und eine Automatenstimme fordert das Publikum nachdrücklich dazu auf, den Raum „geordnet und ohne Panik“ zu verlassen. Die Begründung: „Unser Sicherheitssystem hat einen technischen Fehler festgestellt.“ Das passt zu gut zu dem, was da die vergangenen zwei Stunden auf der Bühne gezeigt wurde, als dass man die Warnung jetzt für bare Münze nehmen könnte. Erst als von draußen die Martinshörner der Feuerwehren zu hören sind, verlassen die Zuschauer verdutzt den Saal und beginnen zu begreifen, dass es sich um einen echten Evakuierungsbefehl handelt.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: