Nibelungen-Festspiele :
Auf der Geschichtsbimmelbahn

Von Martin Halter
Lesezeit: 4 Min.
Heio von Stetten (l.) als Hauptmann Klein und Mehmet Kurtulus als Scheich Omar

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Siegfried von Arabien trifft Polizeichef Erdogan: Albert Ostermaiers „Glut“ zeigt bei den Wormser Nibelungen-Festspielen, wie die Deutschen den Heiligen Krieg in den Nahen Osten brachten.
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Die Wormser Nibelungen-Festspiele mühen sich seit fünfzehn Jahren nicht ohne Erfolg, gediegene ZDF-Freiluftunterhaltung, Genius loci und eine gewisse politische Relevanz unter einen Hut zu bekommen. Zu Dieter Wedels Zeiten brachen Siegfried und Hagen gern mit fetten Diesellimousinen und Wehrmachtspanzern zur Brautschau gen Island auf. Seit Fernsehproduzent Nico Hofmann die Festspielintendanz übernahm, schreibt sein Hausautor Albert Ostermaier die alte Mär politisch und lyrisch ambitionierter in die Gegenwart fort. Der erste Streich 2015 war noch ein verworrenes, blutleeres „Gemetzel“, aber letztes Jahr inszenierte Nuran David Calis, Spezialist für „Glaubenskämpfer“ und bildgewaltige Theaterverfilmungen, „Gold“ als hübsch selbstironisches Making-of-Nibelungen. Siggi goes Hollywood: Das war schon mal ein guter Ansatz.

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