„Santa Chiara“ in Meiningen :
Wie Queen Victorias Schwager komponierte

Von Christiane Wiesenfeldt
Lesezeit: 4 Min.
Ganz in weiß: Bertha (Marianne Schechtel, vorn) – die Braut, die gern mal haut. Dazu Chor und Extrachor des Staatstheaters Meiningen .
Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, der Bruder von Prinz Albert, war auch Komponist. Seine Oper „Santa Chiara“ war 1854 von Franz Liszt uraufgeführt worden. Jetzt zeigt das Staatstheater Meiningen das Stück als schrägen Spaß.
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Hätte es im neunzehnten Jahrhundert schon Vorabendserien gegeben: Ernst II., Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, nebenbei Komponist, wäre einer ihrer größten Fans und vielleicht auch Zulieferer geworden. Während sein jüngerer Bruder Albert in das englische Königshaus einheiratete und die mitteldeutsche Provinz für die Metropole London verließ, um sein Leben an der Seite von Queen Victoria zu verbringen, blieb Ernst in Gotha und machte das Beste daraus. Er vergrub sich in die Kunst, brachte die Sammlungen von Schloss Friedenstein auf Vordermann und komponierte seit den Vierzigerjahren mehrere Opern, von denen „Santa Chiara“ die letzte und erfolgreichste war. Niemand Geringeres als Franz Liszt hob das Werk 1854 in Gotha aus der Taufe, durch Vermittlung des betagten Giacomo Meyerbeer wurde es sogar in Paris mehrfach gegeben. Bis immerhin 1927 blieb „Santa Chiara“ in Coburg in größeren Abständen auf dem Programm, dann fiel auch dort der letzte Vorhang.

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