Kunstmarkt und Museen :
Die Kunst demokratisieren? Bitte nicht!

Von Kolja Reichert
Lesezeit: 4 Min.
Mehr Platz für die Betrachter? Yoga-Stunde im Rubin Museum of Art in New York
Sollen sich Künstler und Museen den Wünschen der Betrachter beugen? Wer das fordert, bedient sich populistischer Argumente – und kratzt an der Kunstfreiheit.

Fußball ist radikal undemokratisch. Eine Elite selbsternannter Experten entscheidet, welche Spieler Förderung erhalten und aufs Spielfeld gehen. Dort spielen sie nach Regeln, denen nur folgen kann, wer viel Zeit im Stadion, vor dem Fernseher oder auf dem Bolzplatz verbracht hat. Gibt es Streit, entscheidet eine intransparent ausgewählte Expertengruppe vor weit entfernten Bildschirmen, wie das Spiel weitergeht. Wäre es nicht, wo heute durch soziale Medien jede Stimme gehört werden kann, viel demokratischer, man würde den Zuschauern überlassen, wen sie aufs Spielfeld schicken, ob eine Ballabnahme als Foul zu werten ist und ob schwer nachvollziehbare Regeln wie das Abseits überhaupt noch zeitgemäß sind?

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