Kolumne „Import Export“ :
Der Witz von der vereinenden Kraft des Fußballs

Von Ronya Othmann
Lesezeit: 4 Min.
Ungeklärte Todesfälle: Ausländische Arbeiter auf einer WM-Baustelle in Qatar im Jahr 2013
Es gibt keine Pressefreiheit, Frauen werden unterdrückt, Homosexuelle verfolgt, Arbeiter schuften wie Sklaven. Warum macht man bloß eine Fußball-WM in Qatar?
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Ich hasse Fußball nicht. Ich verstehe nur nicht, weshalb Menschen freiwillig neunzig Minuten lang anderen Menschen dabei zusehen, die einem Ball hinterherrennen. Ge­schweige denn, weshalb Menschen freiwillig neunzig Minuten einem Ball hinterherrennen. Ich kann hier keine Leidenschaft oder gar Liebe ins Feld führen, auf die sich die Fans ja oft berufen (und ohne die mir der Fußball kaum zu ertragen scheint). In der Fankurve liegen sich Ärztin und Metzger in den Armen, Data Analyst und Friseur. Alle vier Jahre zur Weltmeisterschaft versammeln sich dann noch alle anderen vor dem Fernseher oder auf der sogenannten Public-Viewing-Meile, schütten sich Bier und Cola in den Rachen und grölen. Nun gut, denke ich mir, aber haltet mich da raus.

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