Lockdown in Österreich :
Populismus in der Falle

Von Reinhard Kager, Wien
Lesezeit: 3 Min.
Eine Person verbrennt Bengalos während einer Demonstration gegen die neuen Beschränkungen in Österreich.
Trotz aller Warnungen schaffte es die österreichische Regierung nicht, die pandemische Situation frühzeitig zu entschärfen. Diese Unverantwortlichkeit bringt den Kulturbetrieb abermals in Bedrängnis.

Österreich erlebt derzeit ein Déjà-vu: Fast auf den Tag genau wie im Vorjahr muss erneut ein harter Lockdown verhängt werden. Allerdings hätte er diesmal durch vorausschauende Maßnahmen verhindert werden können. Doch das Gegenteil war der Fall. Mitte Juni verkündete der damals noch amtierende Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wider besseres Wissen das nahe Ende der Pandemie und versprach einen „Sommer wie damals“. Mit dem Effekt, dass die österreichische Bevölkerung alle Vorsichtsmaßnahmen ignorierte. Keine Abstände mehr, keine Masken – mit Ausnahme von Wien, wo Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) dank des föderalistischen Prinzips effektivere Maßnahmen durchsetzen konnte, sodass die Großstadt viel bessere Corona-Werte vorweisen kann als der Rest Österreichs, wo sich die Inzidenzzahlen mancherorts der 2000er-Grenze nähern.

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