Londons „Elizabeth Line“ : Erfolg auf der ganzen Linie?
Bauverzögerungen bedeuten in der Regel Mehrkosten. Sie können aber auch vorteilhaft sein, wie sich am Beispiel des Mammutprojekts einer in bis zu vierzig Metern Tiefe von Berkshire und Buckinghamshire im Westen nach Essex im Osten verlaufenden Schnellfahrstrecke quer durch die Eingeweide der Londoner Innenstadt zeigt. Die bereits im neunzehnten Jahrhundert erwogene Nahverkehrsverbindung hatte seit 1974, als der Plan zur Entlastung des strapazierten Verkehrsnetzes sich langsam zu konkretisieren begann, den Arbeitstitel „Crossrail“. Der Labour-Verkehrsminister Lord Adonis, der 2009 den ersten Spatenstich zuwege brachte, wollte die neue Trasse nach Winston Churchill benennen, weil „er eine große Londoner Figur war und London gerettet hat“. Trotz seiner Bewunderung für den Kriegspremier setzte sich Boris Johnson, damals noch Bürgermeister, jedoch mit der royalistischen Bezeichnung „Elizabeth Line“ durch.