RAF : Der Ernst der Lage

Soll die dritte Generation der RAF den Behörden behilflich sein? Und wozu könnte ein Mahnmal für die Terror-Opfer jetzt noch gut sein? Vergangenheitsbewältigung aus gegebenem Anlass.
Läuft der Linksterrorismus jetzt etwa wieder frei herum, frech erhobenen Hauptes? Eigentlich wähnte man das Kapitel „Rote Armee Fraktion“ (RAF) seit deren Selbstauflösung 1998, über welche die Öffentlichkeit in einem ausführlichen, vom 20. April, Hitlers Geburtstag, datierenden Schreiben eigens in Kenntnis gesetzt wurde, als abgeschlossen. Jedoch schreckte schon ein gutes Jahr später ein Raubüberfall, bei dem Ernst-Volker Staub und Daniela Klette von der so genannten dritten RAF-Generation Spuren hinterlassen hatten, die Behörden neuerlich auf, genauso wie drei weitere 2015/16, an denen zusätzlich der gleichfalls gesuchte Burkhard Garweg beteiligt war. Die kurzzeitig durch die Information, dass alle Überfälle dem Unterhalt eines Lebens im Untergrund dienten, in Kraft getretene politische Entwarnung scheint nun, nach der eher zufälligen Verhaftung Daniela Klettes, wieder obsolet.