Namensänderung : Die Universität Münster will ihren Wilhelm loswerden
Schlechte Zeiten für die Hohenzollern. Am 5. April wird über die Umbenennung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entschieden. Auf einer Pressekonferenz wurden vorgestern die Ergebnisse der Senatssitzung vom 25. Januar bekannt gegeben. Für den Rektor der Universität, den Physiker Johannes Wessels, ist Wilhelm II., der letzte Deutsche Kaiser, jemand, der „viel Böses“ getan hat – ausgenommen wohl die Stiftung der nach ihm benannten Universität im Jahre 1902. Der Vorsitzende des Senats, der Staatsrechtler Hinnerk Wißmann, beschwört die koloniale Vergangenheit und erwähnt vom Bundestag anerkannte Völkermorde. Er teilt mit, es habe in der nichtöffentlichen Senatssitzung eine überwältigende Mehrheit gegeben. Diese ist zu respektieren; der Zeitpunkt, die seit zwei Jahren vorbereitete, im Wesentlichen auf eine Ausarbeitung von Eckhard Kluth, dem Kustos des Universitätsarchivs, gestützte Entscheidung mit Argumenten der Geschichtswissenschaft anzugreifen, ist verstrichen.