Francis Fukuyama im Gespräch :
Der Feind kommt von innen

Von Gregor Quack
Lesezeit: 9 Min.
Der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama
Sein Essay „Das Ende der Geschichte“ polarisierte. Jetzt hat sich der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama den erstarkenden Populismus vorgenommen. Ein Gespräch über die sozialen Spaltungen der Gegenwart.

So schön es auch aussieht auf dem Campus der Stanford University in Palo Alto – wer die Schilder an den rot überdachten Sandsteingebäuden zu genau studiert, der mag sich vorkommen wie in einem Film über den Kalten Krieg. Wenn Francis Fukuyama nicht gerade seine Rolle als Direktor des „Zentrums für Demokratie, Entwicklung und Rechtsstaatlichkeit“ wahrnimmt, findet man ihn in seinem Büro im „Freeman-Spogli-Institut für Internationale Studien“. Die Einrichtung ist eklektisch. Links der Eingangstür sind buddhistische Gebetsmühlen an die Wand geschraubt. Die Regale stehen erwartungsgemäß randvoll mit Büchern und Papierausdrucken. Zwischen uns auf dem kleinen Besuchertisch hat Fukuyama eine Art Streitkolben aus schwerem Holz gelegt. Den habe er aus der Ukraine, sagt Fukuyama und fährt mit dem Finger entlang der metallenen Stacheln. Auch nach Beginn des Interviews bleibt der Streitkolben auf dem Tisch liegen. Hier scheint sie ein Zuhause gefunden zu haben, die streitbare Demokratie.

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