Reemtsma-Entführung als Film :
Auf der Rasierklinge des Unheils

Lesezeit: 5 Min.
Belagerte Fürsorge: Johann (Claude Heinrich) und seine Mutter Ann Kathrin Scheerer (Adina Vetter)
Hans-Christian Schmids Film „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ erzählt die Geschichte der Reemtsma-Entführung aus der Perspektive eines Kindes. Man folgt ihm mit angehaltenem Atem, obwohl man den Ausgang kennt.
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Auf dem Höhepunkt dieses Films liegen sich zwei Menschen in den Armen. Mutter und Sohn. Aber die gewohnte Ordnung der Gesten und Gefühle gilt nicht mehr, es ist der Sohn, der die Mutter festhält und tröstet. An diesem Tag im April hat sie dem Druck, der seit Wochen auf ihr lastet, schließlich doch nachgegeben und ist im Hausflur zusammengebrochen. Der Dreizehnjährige kauert sich neben sie und zieht sie zu sich heran, sie legt ihren Kopf an seine Brust und schluchzt.

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