Filmfestspiele in Venedig :
Giorgos Lanthimos und Emma Stone gegen den Gegenwartsjammer

Lesezeit: 4 Min.
Aua, das tut ja richtig weh, dieses Lebendigsein: Emma Stone als teilweise künstliche Heldin Bella Baxter in „Poor Things“
Bradley Cooper hat als Bernstein die Nase vorn und „Poor Things“ eröffnet uns ungeahnte seelische Tiefen: Die Filmfestspiele von Venedig zeigen sich von ihrer besten Seite.
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Wie viel Tod und Sex muss ein Film einatmen, bevor er weiß, was Menschenleben sind? Zermatschte Körper am Straßenrand in Michael Manns „Ferrari“, ein von Pinochet persönlich mit dem Hammer eingeschlagenes Gesicht in Pablo Larraíns „El Conde“, grausam gekochte Knechte in „Bastarden“ von Nikolaj Arcel, und in all diesen Wettbewerbsbeiträgen zum achtzigsten Filmfest von Venedig wird immer auch geküsst, gefummelt und gevögelt: Naturkörper halten das in dieser Fülle nicht aus. Deshalb hat man Adam Driver für „Ferrari“ die Haare mit Asche bleichmassiert und für Roman Polanskis „The Palace“ (außer Konkurrenz) gleich alle Gesichter vorher mit Schweppes verätzt.

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