Brief aus Istanbul :
Freiheit für Öcalan?

Von Bülent Mumay
Lesezeit: 4 Min.
Anhänger der pro-kurdischen Partei für Gleichheit und Demokratie der Völker (DEM-Partei) zeigen Fahnen mit einem Porträt des inhaftierten Führers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan.
Erdoğan und seine Helfer werben immer heftiger um die Kurden. Für den Machterhalt werden sie gebraucht. Junge Leute verlassen indes weiter das Land. Und der Palast prasst.
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Seit Oktober kommen von Devlet Bahçeli, dem Chef der rechts­extremen MHP, überraschende Äußerungen. Bahçeli, der zuvor die Kurdenfrage geleugnet hatte, nicht einmal das Wort Kurden in den Mund nahm, sondern lieber von „kurdischstämmigen Türken“ sprach, schlug vor, den zu lebenslanger Haft verurteilten PKK-Chef Öcalan, dessen Hinrichtung er seit Jahren gefordert hatte, freizulassen, ja er solle gar vor dem Parlament sprechen. Über die Auseinandersetzungen, die seit 1984 rund 100.000 Soldaten, Zivilisten und PKK-Aktivisten das Leben gekostet haben, sagte er: „Es wurde genug gelitten, es gab genug Kummer. Waffen sind keine Alternative, unser Ziel ist inkludierende Politik.“

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