Besuch in Banksys „Dismaland“ :
Noch einmal kalte Pommes essen

Lesezeit: 6 Min.
Wenn jeden Tag Sonntag wäre: Der britische Künstler Banksy führt in seinem „Dismaland“ die Genusssucht witzig und clever ad absurdum. Das Trübsalland lockt zahlreiche Besucher an. Ein Vergnügungsversuch.
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Das klimatisch nicht verwöhnte Britannien hat der Tristesse des verregneten Seebads einen besonderen Platz in der kollektiven Erinnerung eingeräumt, nicht zuletzt weil der Strandurlaub Erwachsene in ihre Kindertage zurückversetzt. Es hat sich sogar eine Art von Nostalgie eingestellt für die Schrecklichkeit der populären Küstenorte, deren Kultur in eduardianischen Musichall-Chansons, in „Kitchen-Sink“-Filmen sowie in Popsongs Niederschlag gefunden hat. „Jeder Tag ist wie Sonntag“, besang Morrissey die Ödnis der grauen Ferien in der Küstenstadt, „die sie zu schließen vergessen haben“. Die kitschig-bunten Lichter des Piers, die Eisdielen, Varieté-Theater, Spielarkaden und Rummelplätze entlang der Promenade, die sich im Wind blähenden Liegestühle, die Eselsritte, das Kasperletheater und was sonst noch alles zur grellen Kultur des britischen Seebades gehört, wirken auf die Erinnerung vieler Briten wie die Madeleine bei Proust.

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