Geschichte der Untoten : Als Europa zwölf Millionen Zombies verursachte

Vorsicht, sie nähern sich mit schlurfendem Schritt und glasigem Blick: Das Musée du Quai Branly in der französischen Hauptstadt schreibt die Kulturgeschichte der Untoten um.
Hand aufs Herz: Auch Sie wären wohl darauf hereingefallen. Von einer Ausstellung mit dem Titel „Zombis“ hätten Sie erwartet, dass diese den Fokus auf untote Beißer richtet, auf die zu faulem Fleisch gewordenen Metaphern der kommunistischen Infektion, der wissenschaftlichen Hybris, der Verbreitung von Viren auf rabiatem Wege. Derselben Täuschung wie Sie und ich dürften noch etliche Besucherinnen und Besucher von „Zombis. La mort n’est pas une fin?“ im Pariser Musée du Quai Branly unterliegen. Die erwarteten Film- und Comicfiguren finden sich zwar im summarischen Schlusskapitel. Doch der Schwerpunkt der Schau liegt woanders. Es gibt nämlich zwei Hauptkategorien von Zombi(e)s: jene in der Fiktion und jene in der, sagen wir: magischen Realität. Erstere – erklärt dankenswerterweise der Verleger im Katalog, nicht jedoch saumseligerweise der Kurator in der Ausstellung – seien mit dem Begriff „Zombie“ zu bezeichnen. Letztere mit der Vokabel „Zombi“ – ohne finales e.