Ausstellung „UFO 1665“ :
Am Arm eines Engels durch das Weltall

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Der Gott der frühen Neuzeit brauchte keine fliegenden Untertassen: Eine Ausstellung in der Berliner Kunstbibliothek erzählt die Wirkungsgeschichte einer barocken Himmelserscheinung.
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Am 8. April 1665 erleben sechs Fischer bei ihrer Arbeit in der Ostsee vor Stralsund ihr blaues Wunder. Am Himmel erscheint ein Vogelschwarm, der sich erst „in einen Klumpen“, dann in ein Segelschiff verwandelt; aus dem Schiff werden zwei Flotten, die sich mit „Rauch und Feur“ be­kämp­fen, bis einer der Segler sämtliche Masten verloren hat. Schließlich er­scheint über den Türmen der städtischen Nikolaikirche „eine platte runde Form wie ein Teller / und wie ein großer Mannshut umbher begriffen“ und bleibt dort stehen, bis es Abend wird. Am folgenden Tag leiden die Fi­scher, die vor der Erscheinung in ihre Hütten geflüchtet sind, an „groß Zittern und Beschwer“, weshalb „gelahrte und verständige Leute“ sich „allerhand Ge­dancken“ machen. Doch die Deutung des Geschehens müssen sie „allein . . . dem Höchsten GOTT“ überlassen.

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