Futurismus in Italien : Ein Artefakt aus der Zeit des Faschismus kehrt zurück

Italiens Kulturminister Giuli hält Reden, in denen manche versteckte Botschaften sehen. Einiges deutet darauf hin, dass Italiens Rechte den Futurismus zu ihrem kulturellen Aushängeschild machen will.
Wenn Italiens relativ neuer Kulturminister Alessandro Giuli spricht, sollte man sich konzentrieren. Der ehemalige Chef des MAXXI-Museums in Rom trägt Dreiteiler aus dunklem Samt und pflegt Extravaganz auch in der Rhetorik. Giuli benutzt gern ausgefallenes Vokabular und ungewöhnliche Syntax. Was er sagt, klingt mitunter seltsam – zu gewaltig, zu sakral, zu erdverbunden für einen Minister. Zu esoterisch, wenn man so will. Das italienische Kulturmagazin „Lucy“ urteilte, Giulis Sprache sei „eine Mischung aus Post-Risorgimento-Eloquenz und Istituto-Luce-Rhetorik“. Vor einigen Tagen, bei der Präsentation der Zeitschrift der Biennale Venedig, die 53 Jahre nach ihrer letzten Ausgabe jetzt wieder neu aufgelegt wurde, stellte Giuli beispielsweise (überraschend) fest: „Hinter dieser Zeitschrift steckt Wasser, sonst gäbe es sie nicht.“
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