Heinz Berggruens Beerdigung : Er hat Berlin, das Land, die Welt beglückt
Kein Grund liegt vor zum Zanken, viel Grund liegt vor zum Danken: Die Republik beerdigt den Kunstsammler und Mäzen Heinz Berggruen in seiner Heimatstadt Berlin, deren beste Traditionen er verkörperte.
Vielleicht hätte Heinz Berggruen die Dreiviertelstunde vor Beginn seiner Beisetzung am besten gefallen. Da stand die illustre Trauergemeinde vor der Feierhalle des Waldfriedhofs in Berlin-Dahlem beisammen, wartete auf den Beginn der Zeremonie und erinnerte sich in tausenderlei Gesprächen an den Kunstsammler, der am vergangenen Freitag in Paris gestorben ist. Jeder, Minister oder Mandarin der Berliner Museen, Bundespräsident, Kunsthändler oder namenloser Liebhaber von Berggruens Bildern, wusste von einer Begegnung mit dem fragilen, heiteren Herrn zu berichten, von einem funkelnden Wort des lebenslangen Feuilletonisten, und in diesem wie beiläufigen kollektiven Gedenken war Heinz Berggruen für einige Momente selbst an diesem traurigen Tag so präsent, wie er es immer war in seinem Museum. Und immer bleiben wird.