Atelierbesuch bei Ashadu : Die Stadt, der Stil und der Tod
Auf Kunstbiennalen werden oft sehr viele sehr lange Videoarbeiten gezeigt. Viele sind gut, aber eben auch so lang, dass man sie unmöglich alle hintereinander ansehen kann. Die meisten Besucher schauen deshalb auch nur kurz in die dunklen Räume, bleiben für einen Moment stehen und gehen dann geduckt und etwas linkisch weiter. Es ist selten, dass sich Biennale-Besucher einen Film ganz anschauen, und noch viel seltener, dass sie ihn zweimal oder noch öfter sehen wollen. Genau das passierte im vergangenen Sommer aber auf der Kunstbiennale in Venedig sehr vielen Leuten vor dem immerhin zehn Minuten langen Kurzfilm „Machine Boys“ der Künstlerin Karimah Ashadu: Man schaute auf die Leinwand und wollte nicht mehr wegsehen, so gut, überraschend, präzise, wild und ungewohnt war die Art, wie hier jemand mit den Mitteln des Films spielte, sie neu einsetzte und die Grenzen zwischen Kino, Videokunst, Performance und Dokumentarfilm verschwimmen ließ.
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