Römer-Ausstellung in Oxford : Leben wie Gott in Pompeji
Eine Ausstellung in Oxford macht mit den Essgewohnheiten im Römischen Reich vertraut. Doch sie zeigt auch, welch luxuriösen Lebensstil die Römer führten – und wie plötzlich alles vorbei sein kann.
Die Flüssigkeit ist erstarrt, dennoch steigt aus der Glasflasche bei Entfernung des Stöpsels der Geruch des Olivenöls auf, das vor fast zweitausend Jahren darin abgefüllt wurde. Wenige Objekte veranschaulichen derart eindringlich die konservierende Kraft der Ascheschicht, die Pompeji im Jahr 79 nach Christus verschüttete. Die anhaltende Faszination für die im Moment fixierte Stadt, aus deren Ruinen sich unser Wissen über das Alltagsleben der Römer speist, verleitet Kuratoren dazu, immer neue Ansätze zu suchen, um frische Forschungserkenntnisse publikumswirksam darzubieten. Im Ashmolean Museum in Oxford geschieht dies höchst anschaulich über den Weg der Nahrung. „Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist.“ Der berühmte Spruch des französischen Gastrosophen Jean-Anthelme Brillat-Savarin ist wie auf die Ausstellung, „Last Supper in Pompeii“ gemünzt.