Geheimnisvolles Museum : Aus der Zeit gefallene Kunstkammer in Paris
In den vergangenen Jahrzehnten war das an der Porte Dauphine im Pariser Westen gelegene Musée d’Ennery zum Phantom geworden – nämlich erst wegen Baufälligkeit, dann Sicherungsarbeiten geschlossen oder nur phasenweise zugänglich. Seit Kurzem ist es wieder zu besuchen, nach langfristiger Terminvereinbarung und Anmeldung für eine samstägliche Führung. Eine solche bietet eine Zeitreise zu einem Gesamtkunstwerk der Belle Époque, bei der die verblüffende Inszenierung fernöstlichen Kunsthandwerks zu sehen ist, die auf die Sammlerin Clémence d’Ennery (1823–1898) zurückgeht. Sie selbst betrachtete ihre Kollektion – Vasen und Schalen, Lackarbeiten, Masken, Statuetten und Miniaturen aus Holz, Stein, Metall oder Keramik, die Menschen, Tiere, Gottheiten oder Ungeheuer darstellen – als ein „schönes Spektakel“ und „Gedicht aus Farben“.