Zweifel am Bacon-Archiv :
Zu viele Fragezeichen

Lesezeit: 4 Min.
Kreativchaos: Das für die Hugh Lane Gallery in Dublin rekonstruierte Londoner Atelier von Francis Bacon
Die Tate Gallery in London revidiert nach achtzehn Jahren ihr Urteil über ein Archiv mit angeblichem Material von Francis Bacon, das ihr ein Nachbar des Künstlers überlassen hat. Die Zweifel wurden zu groß.

Im Januar 2004 gab die Londoner Tate Gallery den Erwerb einer umfangreichen Sammlung von „auf Francis Bacon bezogenem Material“ bekannt, wie es die Pressemitteilung vorsichtig formulierte. Damals, als es galt, die Schenkung des mit dem Künstler eng befreundeten Nachbarn Barry Joule in ein gutes Licht zu stellen, hieß es, es handele sich um „mehr als 1200 Gegenstände“ aus dem Atelier des 1992 verstorbenen Künstlers. Darunter befanden sich Skizzen, mit Farbe bespritzte Fotografien, übermalte Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitte so­wie Bücher. Joule, ein gebürtiger Kanadier, der 1978 das Haus neben Bacons Atelier bezogen, sich mit ihm angefreundet hatte und ihm in den letzten Jahren seines Lebens als Mann für alles behilflich gewesen war, erzählte, der Künstler habe ihm dieses Material unmittelbar vor seinem Tod mit den Worten übergeben: „Du weißt, was damit zu tun ist.“

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