Troja-Ausstellung in London : Was weiß der Dänenfürst von Achill?
Eine große Ausstellung im British Museum sucht die Spuren Trojas mit Hilfe der Archäologie und der Kunst – im heutigen Pakistan wie auf Lolland. In drei Abschnitten können Besucher die legendäre Stadt neu entdecken.
Blutrote Farbe trieft von einer Keilform herab, die zugleich den Buchstaben A und eine Speerspitze suggeriert. Unter wütenden Bleistiftstrichen sind in der unverwechselbaren Schrift Cy Twomblys die Worte „The Vengeance of Achilles“ auszumachen. Der Künstler hat die drei Meter hohe Leinwand mit dem unbändigen Zorn aufgeladen, von dem der mythische Held beim Tod seines geliebten Patroklos übermannt wird. Vor dem Gemälde sind drei der vierzig Skulpturen aus der monumentalen skulpturalen Nacherzählung der „llias“ aufgestellt, die Anthony Caro zu Beginn der neunziger Jahre aus groben Tonklumpen, Holzbrocken und geborgenen Metallstücken komponierte. Sein „Trojanischer Krieg“ habe eher mit der in den Jahren seiner Arbeit an dieser Installation in Bosnien zu erlebenden Brutalität zu tun als mit den homerischen Helden, „die wir angeblich bewundern sollen“, fand Caro, und stellte sich damit in die endlose Reihe der Künstler vieler Gattungen, die seit drei Jahrtausenden aktuelle Relevanz in den vor allem auf den Epen von Homer und Vergil basierenden Geschichten über den Trojanischen Krieg sahen.