Art-Basel-Messe Paris+ :
Von der Kunst, Krisen abzuwehren

Von Bettina Wohlfarth, Paris
Lesezeit: 4 Min.
Welle machen: Mega-Dealer Gagosian steuert zum öffentlichen Programm der Messe die Monumentalskulptur „Wave“ von Urs Fischer bei.
Die zweite Ausgabe der Art-Basel-Messe Paris+ zeigt Beiträge von musealer Qualität – und sich selbst bestens vernetzt mit der Stadt. Politik bleibt außen vor. Ein Rundgang.
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Die Mitarbeiterin einer internationalen Galerie bringt es auf den Punkt: Kunden, so vermutet sie, die auf eine Art-Basel-Messe kommen, hätten nicht das Bedürfnis, mit den Nöten der unmittelbaren Gegenwart konfrontiert zu werden. Engagierte Positionen, die seismographisch auf Zeitgeschehen wie den Krieg in der Ukraine reagieren, lassen sich tatsächlich nicht auf der Kunstmesse Paris+ par Art Basel finden. Der lange organisatorische Vorlauf der Galerien sorgt dafür, dass der jüngste Konflikt im Nahen Osten erst recht nicht vorkommt. Kunstwerke, die im weiteren Sinne den Klimawandel oder unser Verhältnis zur Natur thematisieren, lassen sich vor allem draußen, in der frei zugänglichen Skulpturenschau mit dem Titel „Die fünfte Jahreszeit“ in den Tuilerien-Gärten entdecken. Drinnen, im Grand Palais Éphémère, werden die Besucher mit den üblichen Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Gitterzäune und Rammböcke aus Beton am Straßenrand sollen Attentäter abhalten. Für die Zeit der Messe bleibt die Politik außen vor. Es herrscht gute Stimmung mit business as usual. 154 Händler aus 33 Ländern, darunter die weltweit wichtigsten Galerien, belegen auf dieser zweiten Ausgabe der Pariser Art-Basel-Messe die engen Kojen des provisorischen Baus. Erst im kommenden Jahr kann das restaurierte Grand Palais bezogen werden.

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