Meissen-Auktion in Paris :
Szenen aus einer Welt im Wandel

Lesezeit: 2 Min.
In Paris wird eine bedeutende Sammlung Meissener Porzellan versteigert. Die Kollektion des Unternehmers Hadrian Merkle entführt in die Kultur einer Zeit, die uns fern und nah zugleich ist in ihrer Fragilität.
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Ins Korsett höfischer Etikette gepresst, konnte der europäische Adel des Rokoko sich glücklich schätzen, wenn er bei einem der streng reglementierten Bankette „à la française“ zwischen der Speisenfülle auf überbordenden Tafeln Anreize zum Parlieren fand wie diese: eine Dame mit Fächer, gekleidet nach der neuesten Mode, deren porzellanblasse Haut jeden Kavalier entzücken musste; eine Miniaturfigur des sächsischen Hofnarren Joseph Fröhlich mit Eule auf der Schulter; ein kokettierendes Liebespaar, so delikat ausgeformt wie das Gitter des Vogelkäfigs in seinen Händen – oder zwei Verliebte, die sich, wie der Schurz auf dem Nähtischlein der Frau verrät, einander ebenso zuwenden wie der von einem natürlichen Sohn Augusts des Starken in Sachsen etablierten, mit dem Reiz des Verbotenen umgebenen Freimaurerei.

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